Rücken- und Kreuzschmerzen

Was sind Rücken- und Kreuzschmerzen?

Als Rücken- und Kreuzschmerzen werden Schmerzen im unteren Rücken bezeichnet, die bis in die Gesäßmuskulatur, Beine und Füße ausstrahlen können. Untersuchungen zufolge leiden in Deutschland zirka 74 bis 85 Prozent der Menschen mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen.

Unterschieden werden spezifische und nicht-spezifische Rücken- und Kreuzschmerzen. Als spezifischer Rücken- und Kreuzschmerz werden Schmerzen bezeichnet, die mechanische Ursachen, wie zum Beispiel Knochenbrüche, Bandscheibenvorfälle, Wirbelkanaleinengungen und Wirbelgleiten, haben. Sie können aber auch durch chronische Erkrankungen wie Osteoporose, Krebs oder Organerkrankungen (z.B. Nierensteine) hervorgerufen werden.

Häufig ist die Ursache der Rückenschmerzen jedoch unklar. Lässt sich keine eindeutige Ursache für die Beschwerden finden, so wird von einem nicht-spezifischen Rücken- und Kreuzschmerz gesprochen. Die Schmerzursache können in einem solchen Fall Muskelverspannungen- oder Steifheit sein, die zum Beispiel durch eine schwache Rumpfmuskulatur, Fehlbelastungen- oder Haltungen sowie durch psychosoziale Faktoren wie Stress, Angst oder Depression bedingt sind. Von einem akuten Rücken- und Kreuzschmerz wird gesprochen, wenn dieser kürzer als sechs Wochen andauert. Wenn diese Schmerzen länger als zwölf Wochen anhalten, werden sie als chronisch bezeichnet.

Was ist unter bildgebenden Untersuchungen zu verstehen?

Bei der Bildgebung von Rücken- und Kreuzschmerzen können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen, um der Ursache der Schmerzen nachzugehen. Hierzu zählen Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie bzw. Kernspintomographie (MRT).

Röntgenbilder können Knochenstrukturen darstellen und werden für die Diagnose von Brüchen, Fehlstellungen oder Fehlbildungen verwendet. Die CT nutzt eine 3D-Röntgentechnik, die es ermöglicht, neben Knochen und Gelenken auch verkalkte Bänder, Sehnen und Bandscheiben darzustellen. Die MRT kann detaillierte Aufnahmen von Weichteilen und Knochenmark machen. So wird sie unter anderem zur Abklärung eines Verdachts auf einen Bandscheibenvorfall herangezogen. Bei der MRT kommt es im Vergleich zu Röntgen und CT zu keiner Strahlenbelastung, da statt ionisierender Strahlung Magnetfelder und Radiosignale eingesetzt werden.

Wer kann eine bildgebende Untersuchung in Betracht ziehen?

Bei akuten und wiederkehrenden Rücken- und Kreuzschmerzen ohne Hinweis auf eine spezifische Schmerzursache wird von bildgebenden Verfahren zum Zweck diagnostischer Untersuchungen (bildgebende Diagnostik) abgeraten, da diese Schmerzen häufig von allein wieder verschwinden.

Schränkt der Rücken- und Kreuzschmerz vier bis sechs Wochen anhaltend die eigenen Alltagsaktivitäten ein oder werden die Schmerzen bzw. Einschränkungen immer stärker, kann über eine Bildgebung nachgedacht werden.

Auch bei einem Verdacht auf einen gefährlichen Verlauf kann eine bildgebende Diagnostik sinnvoll sein: Zum Beispiel bei einem Verdacht auf Krebs, auf Nervenschädigungen, auf einen Bandscheibenvorfall, auf Entzündungen in der Wirbelsäule oder Knochenbrüche. Die MRT wird hierbei aufgrund ihrer Genauigkeit als beste Wahl angesehen.

Welche Alternativen gibt es?

Bei akuten nicht-spezifischen Rücken- und Kreuzschmerzen stehen zunächst die Beratung und Schulung hinsichtlich jener Ursachen im Vordergrund, die auf den Lebensstil zurückzuführen sein könnten. Dies beinhaltet Maßnahmen zur Steigerung der körperlichen Aktivitäten im Alltag und zum Selbstmanagement, wie zum Beispiel Stressbewältigung. Begleitend können eine medikamentöse Behandlung (Schmerzmittel) und eine nicht-medikamentöse Behandlung (z.B. Krankengymnastik, manuelle Therapie und Akupunktur) zur Schmerzlinderung beitragen.

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