Antikörpern trotzdem sehr anfällig für In- fektionen. Die entarteten Zellen nehmen Überhand und sorgen dafür, dass nicht mehr genug gesunde Zellen im Knochen- mark vorhanden sind. Die Behandlungsgrundlage für Blutkrebs bildet meistens eine Chemotherapie, um die kranken Zellen komplett zu zerstören, damit wieder neue, gesunde Zellen gebildet wer- den können. Manchmal kommt auch eine Bestrahlung oder eine Kombination aus beidem bei der Therapie zum Einsatz. Für die Mehrzahl der Patienten ist allerdings eine Stammzelltransplantation die einzi- ge Chance auf Heilung. Dazu werden dem Patienten die Stammzellen eines Spenders transplantiert, aus denen sich dann im Kör- per des Patienten neue, gesunde und leis- tungsfähige Blutzellen entwickeln können. vielen Betroffenen, darunter eine große Zahl an Kindern und Jugendlichen, nicht geholfen werden. Das wollen wir ändern.“ Heute ist die DKMS die größte Spenderda- tei und weltweit führend in der Versorgung von Patienten mit Stammzelltransplanta- tionen. Dr. Neujahr führt aus: „Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben – das treibt uns täglich an. Inzwischen sind wir als Netzwerk mit 13 Tochtergesellschaften zu einer internationalen und vielseitigen Organisation gewachsen, die gegen Blut- krebs und andere Bluterkrankungen von verschiedenen Seiten aus kämpft. Gemein- sam entwickeln wir unsere Aktivitäten ge- zielt und konsequent weiter, um Patienten bestmöglich zu helfen. Das werden wir so lange tun, bis unser Traum von einer Welt ohne Blutkrebs und Blutkrankheiten Wirklichkeit wird.“ Die Arbeit der DKMS Stäbchen rein, Spender sein! Die internationale Organisation DKMS hat sich seit 1991 dem Kampf gegen den Blut- krebs verschrieben und ist inzwischen mit sieben Standorten auf fünf Kontinenten ak- tiv. Ihr Gründer, Dr. Peter Harf, war damals auf der Suche nach dem genetischen Zwil- ling für seine Frau Mechtild, die selbst an Blutkrebs erkrankte. Doch zu der damali- gen Zeit waren erst knapp 3.000 Menschen in Deutschland als Spender registriert. Da- raufhin gründete Harf eine eigene Initiative mit dem Ziel, weitere Spender zu fi nden und auf das Schicksal seiner Frau aufmerksam zu machen. Mit Erfolg, bereits im ersten Jahr erhöhte sich die Anzahl der registrierten Spender auf 68.000 und auch ein passender Spender für Mechtild Harf wurde gefunden. Den- noch verlor sie später den Kampf gegen den Krebs. Ihr Mann setzte seine Arbeit jedoch weiter fort, um anderen Menschen zu helfen und ihnen ein neues Leben zu ermöglichen. Dr. Elke Neujahr, Global CEO der DKMS: „Diesem Versprechen an Mechtild bleiben wir treu. Es ist wichtiger denn je, da alle 27 Sekunden ein Mensch irgendwo auf der Welt die Diagnose Blut- leider krebs erhält. Noch immer kann Jeder kann dabei helfen, anderen Men- schen das Leben zu retten und den Blut- krebs zu besiegen. Wer sich als Kno- chenmarkspender zur Verfügung stellen möchte, kann sich ganz einfach über die DKMS ein Registrierungsset anfordern, ei- nen Wangenabstrich vornehmen und seine Zellprobe zurücksenden. Die Probe wird analysiert und in die weltweite Spender- kartei aufgenommen. Und mit ein bisschen Glück sind Sie für jemanden das passende Match. Worauf es dabei ankommt? Damit es bei einer Stammzelltransplantation mit einem unverwandten Spender nicht zu Ab- stoßungsreaktionen oder anderen Kompli- kationen kommt, müssen insbesondere die HLA-Merkmale von Patient und Spender übereinstimmen. Diese bilden eine Struktur auf den Zellen, die dem Körper signalisiert, ob es sich um körpereigenes oder fremdes Material handelt. Das Problem: Es sind mehr als 30.000 verschiedene HLA-Merk- male bekannt, die in Millionen unterschied- lichen Kombinationen auftreten können. Die Suche nach dem genetischen Zwilling wäre also ohne Spenderdateien wie die DKMS, wo Millionen potenzieller Spender mit ihren HLA-Merkmalen registriert sind, aussichtlos. GESUNDHEIT Keine Scheu vor der Spende Passt die abgegebene Probe zu einem Pati- enten, wird eine zusätzliche Blutprobe ent- nommen, um sicherzugehen, dass die Zel- len tatsächlich optimal zusammenpassen. Viele fürchten sich vor der Spende an sich, da diese einen kleinen operati- ven Eingriff unter Vollnarkose erfordern kann. Doch dies ist nur in etwa 20 Pro- zent der Fälle überhaupt notwendig. Bei 80 Prozent reicht eine periphere Stamm- zellenspende aus. Hier werden die Stammzellen über das Blut gewonnen und nicht aus dem Knochenmark. Da- bei wird in beide Armvenen ein Zugang gelegt und, ähnlich wie bei einer Blut- spende, Blut entnommen. In den Tagen davor wird das Blut der Spender mit einem Medikament angereichert, das die Pro- duktion von Stammzellen und deren Aus- schwemmung in die Blutbahn fördert. Das ist wichtig, damit eine ausreichende Menge entnommen werden kann. Der Empfänger erhält die entnommenen Stammzellen über eine Transplantation, die einer Blut- transfusion ähnlich ist und somit eine zweite Lebenschance. Helfen auch Sie! Mehr als 11 Millionen Menschen sind welt- weit schon bei der DKMS registriert, fast 96.000 Menschen haben mit einer Stamm- zellspende eine zweite Lebenschance er- halten. An dieser Stelle richten wir ein gro- ßes Dankeschön an alle, die sich bereits registriert haben oder es noch möchten. Auch DKMS-Geschäftsführerin Dr. Neujahr freut sich über das Engagement vieler Men- schen. „Wir sind unendlich dankbar dafür, dass sich so viele wunderbare Menschen uneigennützig für unser Anliegen einsetzen. Dazu gehören Spender, Patienten, ehren- amtliche Helfer, Initiativgruppen, Angehöri- ge und Unterstützer.“ Doch noch immer fi nden weltweit vier von zehn Betroffenen keinen passenden Spen- der. Deshalb ist es wichtig, dass die Spen- derdatei weiter wächst. Registrieren Sie sich auch ganz einfach über www.dkms.de. 17